|
|
Vitamine
Folsäure (Folacin)
Wird in kleinen Mengen in der Leber gespeichert. Hier erfolgt die Reduktion zu den aktivierten THF (Tetrahydrofolsäuren). Der Folsäure-Stoffwechsel unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf der Rückresorption; normalerweise geringe Verluste. Eine an Folsäure arme Ernährung kann jedoch in wenigen Monaten zu Mangelsymptomen führen.
Funktion:
- Eiweißstoffwechsel
- Methylierung von Homocystein (Vitamin B12 als Co-Faktor nötig) und Synthese von Struktur- und Funktionsproteinen.
- Bei Vitamin B12-Mangel ist der Folsäure-Serumspiegel hoch
- Zellteilung wie blutbildende Zellen des Knochenmarks
- Wachstum, normale Entwicklung und Formung des ZNS des Fetus
- Darmwand, Lunge und Blutzellen sind wegen des schnellen Zerfalls und Wiederaufbaus der Zellen auf reichliche Folsäureversorgung angewiesen.
Natürliches Vorkommen:
In tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Viele Lebensmittel enthalten Hemmsubstanzen, die die Bioverfügbarkeit reduzieren.
100g Weizenkeime 270µg
100g Kalbsleber 108µg
10g Bierhefe 92µg
Hühnerei 100µg
sowie in rote Bohnen, Kalbsleber und Spirulina Algen
Ursachen von Folsäure-Mangel:
Folsäuremangel gehört zu den häufigsten Defiziten in den Industrieländern; besonders häufig bei jungen Frauen und älteren Menschen
- einseitige Ernährung, industrielle Lebensmittel-Verarbeitung
- falsche Lagerung (Folsäure ist licht- und oxidationsempfindlich)
- falsche Zubereitung (Hitze und Sauerstoff führen zu Verlusten von 30-90%!)
- Alter
- chronischer Alkoholkonsum
- Rauchen, Diabetes mellitus
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Wachstum (wichtige Funktion der Folsäure für Zellteilung)
- bei Vitamin C Mangel!
- Psoriasis
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Morbus Crohn, Zöliakie
- Medikamente - Salacosulfapyridin vermindert die Resorption, Folsäureantagonisten ; Methotrexat, Pentamidin
Anwendungsgebiete:
- Infektneigung
- Prävention von Geburtsfehlern
- Psychische Erkrankungen (Depressionen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwächen)
- Bei Gicht durch Hemmung der Xanthinoxidase
- Arteriosklerose
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit erhöhten Homocystein-Werten zusammen mit Vitamin B6 und B12
- Einnahme von oralen Kontrazeptiva oder bei Hormonersatztherapie nach der Menopause
- Schwangerschaft
- makrozytäre oder megaloblastäre Anämie
- Diabetes mellitus gemeinsam mit andern B Vitaminen, zur Prävention von Polyneuropathien
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa),Histapenie
- erhöhtes Risiko für colorektale Karzinome (Folsäuremangel gilt als einer der Risikofaktoren)
- Prophylaxe von Krebserkrankungen gemeinsam mit Vitamin B12
- Folsäure-Substitution kann einen Vitamin B12-Mangel kaschieren
Bedarf:
gesundes Kind (1-3 Jahre): 100µg
gesunder Erwachsener: 400µg
Schwangere/Stillende: 600µg
|
|
|
|