Mineralstoffe und Spurenelemente
Chrom
Funktion:
Chrom spielt bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels eine wichtige Rolle, denn es arbeitet eng mit dem Bauchspeicheldrüsenhormon Insulin beim Einbau von Glukose in die Zelle zusammen. Es trägt ferner zu einem dichteren Netz an Insulinrezeptoren auf den Körperzellen bei. Das bedeutet, dass Insulin aus dem Blut abgebaut wird und die Fettzellen ihren Inhalt freigeben.
Nach der Einnahme von Traubenzucker wird Chrom sofort aus den Körperdepots (z.B. Leber) mobilisiert und das Blutzucker senkende Insulin vermehrt ausgeschüttet. Hilfestellung leistet ein weiteres Hormon der Bauchspeicheldrüse, das Glukagon. Es ermöglicht, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt, wenn der Körper Energie benötigt. Beide Hormone sind zur Aufrechterhaltung eines physiologischen Blutzuckerspiegel nötig.
Als Ursache für einen Hyperglycämie oder Hypoglycämie kann eine geschädigte Bauchspeicheldrüse oder auch Folgen falscher Ernährung in Frage kommen. Wenn der Blutzuckerspiegel jedoch "stimmt", ist Chrom beteiligt.
Medizinische Erkenntnisse bestätigen darüber hinaus folgende Ergebnisse und Wirkungen:
- Reduktion von Körperfett (in einem wissenschaftlichen Versuch verlor die Hydrochrom-Gruppe 23% Körperfett im Vergleich von nur 7% Körperfett der Placebo-Gruppe)
- verbesserte Muskelentwicklung
- Senkung der LDL-Cholesterinwerte
- Appetitreduktion durch Stabilisierung der Blutzuckerwerte
- Es ist zu berücksichtigen, dass bei Personen ab ca. 40 Jahren die Wirkung einer Therapie mit Chrom erst nach 1 bis 3 Monaten zum Tragen kommt
Ursache eines Chrommangels:
Durch übermäßige Zufuhr von industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, Stress, Infekte, intensive sportliche Betätigung, zunehmendes Alter
Folgen von Chrommangel:
Aus den Folgen eines Chrom-Mangels könnten sich eine verminderte Glukosetoleranz, erhöhte Blutfettwerte, Glucosurie (Ausscheidung von Zucker im Harn), erhöhte Nüchternblut-Zuckerwerte, verminderte Insulinempfindlichkeit des Gewebes und eine verminderte Insulinrezeptorenanzahlzahl entwickeln.
In Städten mit chromarmem Wasser wurde die doppelte Anzahl an Diabetiker gezählt. Auch war in dieser Studie die Sterblichkeit infolge Arteriosklerose erhöht. Man vermutet einen Zusammenhang zwischen Chrommangel in der Nahrung und Häufigkeit der Arteriosklerose bzw. Herzkrankheiten. Herzinfarkt- und Angina pectoris-Patienten wiesen niedrige Chromspiegel im Blutplasma auf.
Natürliches Vorkommen:
Artischocken, Bierhefe, Eidotter, Fleisch, Käse, Leber, Maiskeimöl, Melasse, Naturreis, Pflaumen, Pilze, Rosinen, Samen, Kerne, Nüsse, Schwarzer Pfeffer, Spargel, Vollkornprodukte, Milch, Weizenkeime
Anwendungsgebiete:
- Alkoholsucht
- Angstzustände
- Depressive Verstimmungen
- Diabetes mellitu
- Enzephalopathie
- Erhöhte Plasmalipidwerte
- Gereiztheit
- Schwangerschaft
- Steigerung des HDL-Cholesterins
- Abnahme des Körperfettes
- Heißhungerattacken
- Glucosurie
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Schwindelanfälle
- Unruhe
- Unterzuckerung
Die erforderlichen Mengen werden in vielen Fällen aufgrund unserer nährstoffarmen Kost nicht erreicht. So betrug die durchschnittliche Aufnahme in Finnland um 30µg, in der Schweiz 50µg und in Deutschland 62µg.
Viel Stress und Ärger, Mittagessen in der Kantine und nachmittags das Stück Torte bewirken zusätzlich eine erhöhte Chrom-Ausscheidung, die über Jahre hinweg zu ernsten Stoffwechselstörungen führen kann. Schwangere gehören zur Risikogruppe, da die Leibesfrucht einen Großteil des Chroms "verbraucht".
Sportler, ältere Menschen und Schwerarbeiter sollten ebenfalls besonders auf eine ausreichende Chromzufuhr achten.
Tagesbedarf:
Der Minimalbedarf des Menschen liegt um 60-80µg pro Tag. Die RDA (= Recommended Dietary Allowances) fordert die tägliche Aufnahme bis zu 250µg.